Weißer Sonntag 2013

Unsere Tochter ist am 7.4.2013 zur Erstkommunion gegangen.

Wie haben wir gefeiert? Mit der Familie, also mit allen Tanten und Onkeln, Omas und Opas, mit unseren Trauzeugen und besten Freunden. Auch zwei Schulfreundinnen der Tochter waren eingeladen. Insgesamt: 27 Erwachsene und 14 Kinder. Genug Personen, um sich vorher verrückt zu machen, ob der Kuchen reichen würde, wenn jeder mindestens vier Stücke äße. (Er hat gereicht. Bin jetzt noch satt.)

Die tiefenpsychologische Nervosität vor Familienfeiern spare ich hier mal aus.

Es sollte ein Fest für die Kinder werden. Kein Fünf-Gänge-Menü im Schlosshotel. Stattdessen Lasagne und panierte Schnitzelchen im Gemeindesaal. Schrill schick, mit orginal 70er Jahre Vorhänge an der großen Glasfront. Nein, nein, wir wollten uns nicht an Äußerlichkeiten aufhalten. Immer schön locker bleiben. Deshalb haben wir gefühlte 1000 weiße Luftballons aufgeblasen, Unmengen an weißen Tulpen in kleinen Väschen aufgestellt und den Tisch mit romantischen Spitzentischdecken gedeckt. Ging nicht lockerer.

Was haben wir gefeiert? Tja, darüber haben mein Mann und ich uns abendelang den Kopf zerbrochen, auch gestritten und an Formulierungen für die Tischrede gefeilt. Heraus kam dann folgendes, hier ein Ausschnitt:

Liebes Kind, Du bist heute zum ersten Mal in der Kirche zum Abendmahl gegangen. Hast gemeinsam das Brot gebrochen und gehörst jetzt zur Gemeinde dazu.

Eigentlich gehörst Du schon lange dazu. Wir haben Dich getauft, ohne Dich zu fragen. Wir haben dich immer mit in die Kirche genommen, auch wenn du manchmal keine Lust hattest. Und warum haben wir das getan? Weil wir glauben, dass in dieser Gemeinschaft und in diesen Ritualen Erkenntnisse stecken, die im Leben weiterhelfen können. Zum Beispiel:

„Du gehörst dazu. Du bist gesegnet. Du bist geliebt. Und Du bist gut.“

Das ist auch der Abendsegen, den Du täglich zum Einschlafen von uns hörst. Wir wünschen Dir dass, Du dieses Gefühl und diese Sicherheit nie verlierst. Und dass Du es auch außerhalb der Kirche immer wieder findest auf dieser Welt, bei Deiner Familie, bei Deinen Freunden. In Dir drin.

Ergibt das alles einen Sinn? Wir wissen es nicht. Und wir sind sehr dankbar, dass unsere Familien und Freunde und alle, die gratuliert haben, einfach da waren. Egal, was sie glauben.

Gruppe_1000

Übrigens: Am darauf folgenden Sonntag gehen wir nicht in die Kirche. Sondern vergammeln den Vormittag.

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