Meine Toten

Sonntag, 26.10.2014. Ich trage meine Toten in mir. Hinter den Augen. Auf meiner Zunge. In meinem Herzen. Manchmal ist es Trauer. Oder Wut. Oft Frieden. Auch Freude. Ich sage ihre Namen. Ich höre ihre Stimmen. Und dann lass ich sie wieder gehen. Alle meine Toten. Mit den kalten Händen. Auf dem Friedhof möchte ich nach ihnen graben. Sehen, was von ihnen übrig geblieben ist. Vielleicht finde ich noch ein Stück Leben. Nur noch einmal gemeinsam am Esstisch sitzen. Ein Lied singen. Noch ein Kuss. Und ein allerletzter Kuss. Kommt, meine lieben Toten. Wir gehen. Dieser Ort ist nichts für uns.

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