Nominierung Schwester Robusta-Preis 2014

robusta_header_neuWohoo! Ich bin mit „Oh mein Gott“ für den Schwester Robusta Preis nominiert. WHAT? Ja, liebe Leute, ich hatte auch keine Ahnung. Allerdings wunderte ich mich bereits über die gestiegenen Zugriffszahlen auf diesem Blog. Und jetzt stehe ich also in der Kategorie „Alltag“ auf der Liste.

Diese Liste umfasst zum Teil ziemlich schrilles Zeug. Vieles aus Österreich, falls das für einige von Euch schon eine Erklärung ist. Entschuldigung, das war ein kleiner Scherz. Da gibt es Papsttreue, Rezitatoren, Pfarrer in Südrussland, Kreuzknappen und Cassandra am Teetisch. Da fällt mir die Domain wieder ein, die ich mir hatte schützen lassen: Ichbinkatholisch. Gerade vor zwei Wochen habe ich den Vertrag auslaufen lassen. Das war vielleicht ein Fehler. Was hätte das für ein verücktes Portal werden können.

Also gut, für die Neueinsteiger: ich bezeichne mich selbst als Hobbykatholikin. Seit ich denken kann, war unsere Familie katholisch. Mit beiden Omas bin ich gerne in die Kirche gegangen. Zwischendurch war ich auch mal Messdienerin. Als Jugendliche hatte ich dann andere Sachen zu tun. Heimlich rauchen, wild rumknutschen – so ungefähr alles, was in der Kirche offiziell verboten war.

Inzwischen bin ich verheiratet, habe zwei Kinder, die beide getauft sind. Unsere Tochter wird dieses Jahr zehn und unser Sohn acht Jahre alt. Sie besuchen den katholischen Religionsunterricht und müssen ansonsten damit klar kommen, dass sie in ihrer typischen Innenstadtschule zu einer Randgruppe gehören. Ein Drittel der Kinder gehört keiner Religionsgemeinschaft an. Ein Drittel der Kinder ist muslimisch. Und ein Drittel der Kinder ist christlich, davon nur wenige katholisch. Wir versuchen regelmäßig in die Kirche zu gehen. Aber das klappt leider nicht immer. Ausschlafen, Fußballturniere, Wochenendausflüge, auch schlechtes Wetter hat uns schon abgehalten. Wenn wir dann mal gehen, betreiben wir zudem noch gerne Gemeinde-Hopping. Fällt aber bei den immer größer werdenden Seelsorgeeinheiten überhaupt nicht auf.

Manchmal brauch ich Mut, um mich zu meinem katholisch-sein zu bekennen. Manchmal kokettiere ich damit. Sehr viele Familie, mit denen wir zu tun haben, stehen der Kirche distanziert gegenüber. Aber auch in den professionellen katholischen Kreisen werde ich gerne kritisch beäugt. In der Bibelauslegung kann ich nicht exegetisch korrekt mitreden, an der Liturgie mäkele ich gerne rum und was im Vatikan so vor sich geht, ist mir zum größten Teil fremd. Seit der Aufdeckung und der schleppenden Aufarbeitung der Missbrauchsskandale bin ich misstrauisch geworden. Sehr misstrauisch. Und verärgert. Aber: ich bin nicht aus der Kirche ausgetreten. Auch wenn es viele Gründe dafür gibt, das zu tun. Ich bleibe.

So kann ich also weiterhin aus direkter Nähe beobachten, wie sich Kirche heute präsentiert. Es gibt ja alles: Priester, die nicht singen können. Oder nur nuscheln. Oder noch schlimmer, dummes Zeug reden. Naja, inzwischen gibt es auch immer öfter keine Priester mehr. Das ist mir dann aber auch nicht recht. So ein bisschen Amt und vor allem Würde darf‘s schon sein. Mehr Frauen fände ich natürlich auch toll. Überhaupt warte ich ungeduldig darauf, dass sich die katholische Kirche der Lebensrealität der Menschen wieder annähert. Damit Platz ist für Geschiedene, Homosexuelle und Ökumene. Seele und Halleluja für alle!

Bis es soweit ist, ich weiß, das kann höchstens noch zweitausend Jahre dauern, werde ich mein katholisches Leben hier auf dem Blog dokumentieren. Vielleicht lachen die Kinder mal drüber. Oder kommen ins Nachdenken. Mir würde es schon reichen, wenn sie mir ins Kommentarfeld schreiben: sie hat sich stets bemüht. Aber hey, jetzt bin ich erstmal für den Schwester Robusta-Preis nominiert. Ich freu mich! Hier geht’s zur Abstimmung: Schwester Robusta-Preis. Einfach nach der Erläuterung in der Übersichtsliste auf die Kategorie-Überschrift „Alltag“ klicken. Dann erscheint das Micropoll-Menü mit einer Liste der nominierten Blogs, die zur Wahl stehen. Danke für Eure Stimme!

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